Fahrt in die Hölle Lungensteckschuß
Deutsche Geschichte Wappenkunde Kewitz-Stammbaum KEWITZ-VERZEICHNISS

Fahrt in die Hölle Wartenburg in den 30er bis 40er Jahren Neuanfag 1945

Fahrt in die weisse Hölle.
Ein Tatsachenbericht !
Meine Mutter, eine ehemalige
Kriegsgefangene, erinnert sich.


Mantel vom russischen Soldaten rettete mir das Leben

Im dünnen Wintermantel und nur mit leichten Schuhen bekleidet, schleppte ich mich von russischen Soldaten "beschützt" von Wartenburg nach Allenstein.
In der Kreisstadt Allenstein angekommen, hatten die Russen sofort Arbeit für uns. Zwei Tage lang durften wir die Wohnungen deutscher Familien ausräumen.
"Dawei, Dawei, auf die LKWs aufsitzen", schrien die Russen dann im Morgengrauen des dritten Tages meiner Verschleppung. Damit begann die eigentliche Höllenfahrt nach Sibirien.
Auf dem Laster war es eisig kalt. Die Planen schützten uns nicht ein bißchen vor dem Frost. Ich saß mit anderen Frauen am Ende des LKWs. Und dann kam das Unfaßbare. Ein russischer Soldat hatte wohl Mitleid mit uns hübschen Mädchen, denn er warf uns beiden Wintermäntel zu. Ohne diese Gabe Gottes hätte ich die vierwöchige Fahrt mit LKW und Zug nach Sibirien garantiert nicht überlebt.
Wir "wärmten" uns, indem wir Rücken an Rücken saßen. Ich hatte wieder Glück und fand einen Platz in der Mitte des LKWs. Hier zog es nicht ganz so stark. Schlimm war es an der Außenwand. Einige der Mädchen, und zwar die, die an der Außenplane saßen, sind schon im unbeheizten Eisenbahnwaggon gestorben.
Die russischen Autos brachten uns nach Insterburg. Wahrscheinlich ging die Tour nach Wartenburg zurück und dann über Bischofsburg, Rößel, Rastenburg, Barten, Gerdauen, Nordenburg nach Insterburg.
In Insterburg wurde ich mit den anderen Frauen in einen überfüllten Waggon gesteckt. In den vier Wochen bekamen wir trockenes Brot und täglich eine Tasse Wasser zu trinken.
Eine Frau im Waggon war die glückliche Besitzerin eines Kochgeschirrdeckels. Sie konnte immer ein bißchen mehr Wasser abfassen, gab aber nichts ab. Im Gegenteil, sie konnte nicht genug kriegen. So ließ sie sich bei Zwischenstopps vom Wachposten noch Schnee geben. Ich wollte keinen Schnee, denn über den Schnee wurden die toten Menschen und Tiere gezogen. Die Frau verstarb noch während des Transportes.
Während der Zugfahrt durfte niemand die Waggons verlassen. Auch nicht für die Notdurft. Diese mußte man im Waggon erledigen. Durch die Kälte konnte nichts abfließen und alles fror sofort an.
Die Waggons konnte man nur als Tote verlassen und Tote hatten wir reichlich...


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Fahrt in die Hölle Wartenburg in den 30er bis 40er Jahren Neuanfag 1945

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