Dieser Brauch wurde Ende des letzten Jahrhunderts noch im Ermland geübt, z.B. in Frauenburg. Neun Tage vor dem Weihnachtsfest zog der Gemeindehirte jeden Abend durch die Stadt und blies Weihnachtslieder. Für ihn bedeutete dies eine beträchtliche Nebeneinnahme, denn so manch einer schenkte ihm ein Geldstück. Auch die Kinder gaben ihre Spargroschen her, denn sie vermuteten in dem Bläser den "heiligen Christ", der sie am Weihnachtsabend reichlich beschenken würde. Aus anderen Ortschaften wird berichtet, daß in der Weihnachtsnacht der Nachtwächter sang und dafür beschenkt wurde.