Träume, Bräuche ,und Sagen |
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Ermländische Bräuche im Winterhalbjahr -von Elisabeth Wendl geb. Bischoff- |
Das Weihnachtsfest!
Vergleichen wir das Begehen und die Ausgestaltung des Weihnachtsfestes in unserem Jahrhundert mit dem des alten Ermlandes, so stellen wir eine Wandlung von starker gefühlsbetonter Religiösität zu einer schlichten, nüchternen Frömmigkeit fest. Die Christen des Ermlandes waren wohl geneigt, das Weihnachtsfest höher einzuschätzen als das Osterfest, besonders die Kinder und Jugendlichen. Ganz anders feierten dagegen die ermländischen Vorfahren das Weihnachtsfest. Ihre Festesfreude drückte sich vor allem in den Weihnachtsspielen und Krippendarstellungen aus, die in der Kirche gezeigt wurden. Damals wollte man keine toten Krippenfiguren. Geistliche, Chorknaben, Menschen aus dem Volk waren die Darsteller. Ein kleines Kindlein lag in der Krippe, daneben kniete eine Jungfrau und der hl. Josef. In farbenprächtiger Verkleidung kamen allerlei Besucher zur Krippe. Die Hirten begrüßten das Jesuskind mit Wiegenliedern. Die Heiligen Drei Könige erschienen mit zahlreicher Dienerschaft. Jung und alt wurde in das Geschehen mit einbezogen. Alle sangen die Wiegenlieder mit. Bilderreich, kindlich und einfach war die Sprache dieser Lieder. Das Bettchen wollte man dem göttlichen Kinde schmücken, ein Feuerchen anzünden, ihm einen süßen Brei oder eine Mussuppe kochen und mit gezuckerter Milch es tränken. ...weiter zu - Der Schimmelreiterzug - |