Träume, Bräuche ,und Sagen |
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Ermländische Bräuche im Winterhalbjahr -von Elisabeth Wendl geb. Bischoff- |
- 6.Januar - Fest der Heiligen Drei Könige -
Den Abschluß der "heiligen zwölf Tage" bildete das Dreikönigsfest. In der Kirche wurde Kreide geweiht. Im Dom zu Frauenburg weihte man Weihrauch und manchmal auch Gold in Form von Goldschaumblättchen. Mit der geweihten Kreide ging der Hausherr nach dem Gottesdienst betend durch Hof und Haus und schrieb die Anfangsbuchstaben der Heiligen Drei Könige "C + M + B" (Caspar, Melchior,Baltasar) an die Türpfosten und dahinter die Jahreszahl. Krankes Vieh pflegte man mit der Kreide zu bestreichen. Von den großen Dreikönigsspielen des Mittelalters war im Ermland kaum noch etwas vorhanden. Diese eigentliche kirchliche Sitte wurde immer mehr verweltlicht. Als Reste der Dreikönigsspiele können die Dreikönigsumzüge gewertet werden. Junge Burschen zogen von Haus zu Haus. Meistens sangen sie Weihnachtslieder, die vom "Brummtopf" begleitet wurden. Der Brummtopf war ein selbstgefertigstes Instrument. Es bestand aus Holz, war tonnenförmig und mit einem Holzboden versehen. Über die zweite Öffnung wurde ein Lederstück oder ein Kalbsfell gespannt, in das man ein Loch schnitt. Jeweils zwei Schnüre, Pferdehaare und Gänsekiele, nach bestimmter Vorschrift angebracht, vervollständigten dieses Instrument. Richtig bedient erzeugte es einen brummenden Ton. Früher kannte man ein eigenes Brumtopflied. In Gaglau sang man zum Brummtopf. ...weiter zu - 17.Jan. - St.Antonius der Einsiedler - |