Fahrt in die Hölle Lungensteckschuß
Deutsche Geschichte Wappenkunde Kewitz-Stammbaum KEWITZ-VERZEICHNISS

Ermländische Bräuche
im Winterhalbjahr
-von Elisabeth Wendl
geb. Bischoff-

|11.Nov.St.Martin| |25.Nov.St.Kathrin| |30.Nov.St.Andreas|
|4.Dez.St.Barbara| |6.Dez.St.Nikolaus| |Die Adventszeit|
|Das heilige Christblasen| |Das Weihnachtsfest| |Der Schimmelreiterzug|
|St. Stephanus| |28.Dez.Tag der unschuldigen Kinder| |Die Zwölfe|
|31.Dez.St.Silvester| |1.Jan.Neujahr| |6.Jan.Fest der Heiligen drei Könige|
|17.Jan.St.Antonius der Einsiedler| |2.Febr.Mariä Lichtmeß| |3.Febr.St.Blasius|
|5.Febr.St.Agatha| |Die Fastnacht| |Die Fastenzeit|
|Das Osterfest|

31.Dezember - St. Silvester -

Kurz vor Sonnenuntergang mischte die Hausfrau Johannestrunk und Weihwasser und legte einen "Sprengel" hinzu. Die ganze Hausgemeinschaft zog betend und singend durch Haus und Hof. Jeder Stall wurde geöffnet und mit geweihten Wasser besprengt. Zum Abendbrot gab es Roggenmus, meistens "Krischelmus" genannt. Das alte Jahr mußte mit einem Breigericht beschlossen werden. Die ermländische Bäuerin stellte es aus Roggenschrot her und goß darüber gebratenen Speck, "Spirkel oder Krischel" genannt.
Silvester endete mit scherzhaften Spielen. Früher galten sie als Orakel, die die Zukunft befragten. Liebesorakel sind auch heute noch den jüngeren Ermländern bekannt, doch werden sie jetzt als bloße Gesellschaftsspiele aufgefaßt. Am bekanntesten davon sind "Kohlchendrehen", "Schlorrchenwerfen" und "Glückgreifen". Beim ersten Orakelspiel wirft man zwei Stückchen Holzkohle in eine Schüssel mit Wasser und denkt sich dabei einen Burschen oder ein Mädchen. Dann rührt man das Wasser um. Kommen die beiden Kohlestückchen zusammen, so wird aus beiden ein Paar. - Ein "Schlorr" bedeutet in der ermländischen Mundart ein Holzpantoffel. Man setzte sich mit dem Rücken zur Tür auf den Boden und warf mit dem Fuß einen Pantoffel rückwärts über den Kopf. Seine Lage sagte über die Zukunft aus. Lag er quer, so stand ein Unglück bevor, lag er mit der Spitze nach innen, so kam ein Freiher ins Haus. - Das "Glückgreifen" wurde am häufigsten betrieben. Dazu gehörten verschiedene Gegenstände, deren Zahl von Dorf zu Dorf wechselte:Himmelsreiter, Himmelsschlüssel, Geld, Brot, Glück, Ring, Wiege, Mann, Frau, und ein Totenkopf. Wer mit verdeckten Augen einen Himmelsschlüssel oder die Leiter griff, kam in den Himmel. Das Brot sagte über den Beruf des Zukünftigen aus und der Ring kündigte eine Verlobung an. Solche und ähnliche Aussagen über die Zukunft machten die meisten Formen. In manchen Ortschaften tauchte bei diesenm fröhlichen Treiben noch der "Neujahrsbock" auf. Es war ein Junge, der sich als Ziegenbock verkleidet hatte und allerlei Unsinn trieb. Mit dem Neujahrsschießen wurde das alte Jahr beendet.

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